Mit Fernreisen und Abenteuern verbinden wir schnell auch das Gefühl, dass es sich um etwas gefährliches handelt. Umso besser ist es also gut über die Gefahren (wenn sie denn real sind) Bescheid zu wissen und vorbereitet zu sein. Aber keine Angst, moderne Weltreisen sind natürlich längst nicht mehr so gefährlich, wie noch zur Jahrhundertwende. Unsere Welt wird immer sicherer und die Medizin immer besser.
Das einfachste um sich um seine Gesundheit auf einer Reise zu kümmerns ist es: Kontakt zu seiner Krankenkasse und seinem Hausarzt aufzunehmen. Viele Krankenkassen sind gut darauf vorbereitet, das junge Menschen ans andere Ende der Welt wollen.
Ob es nun ein wirtschaftliches Interesse oder Fürsorge ist, ist ja egal. Sie haben Interesse daran, dass ihr unversehrt wiederkommt.
Ich denke jeder von euch weiss, das es in anderen Ländern auch andere Gefahren gibt. Von Malaria oder und schlechter medizinischen Versorgung an abgelegen Orten, hat fast jeder schon mal gehört. Um gerade die seltene Krankheitserreger kümmern sich in Deutschland die Tropeninstitute. An verschiedenen Universitätskliniken sind speziell ausgebildete TropenmedizIner beschäftigt. Dort wird nicht nur geforscht, sondern oft auch eine Impfberatung und Reiseimpfungen durchgeführt. Viele der dort arbeitenden ÄrztInnen sind selber begeisterte Weltenbummler und können euch gut beraten, auf was ihr achten müsst. Ihnen liegen Empfehlungen zu jedem Land dieser Welt vor. So haben sie die Möglichkeit, die entsprechenden Impfungen und besonderen Gefahren nachschlagen zu können.
Auch wer nicht in die Tropen reist aber weit weg: ( Argentien, Südaustralien oder Südafrika) sollte Kontakt zu einem Tropeninstitut aufnehmen. In fast jeder Region in Deutschland gibt es solche Einrichtungen. Z.B in Hamburg, Berlin, Heidelberg, Düsseldorf und München. Eure Hausärtze sollten euch helfen können, das nächstgelegene Institut zu finden. Falls Googel nicht schneller ist.
Wenn ihr regelmässig Medikamente einnehmt, (auch Verhütungsmittel), müsst ihr einmal schauen ob, euer Reisestil dies auch weiter so zu lässt. Es kann sein, das ihr an einige Präperate nicht ganz einfach rankommt.
Viele Medikamente tollerieren keine grossen Temperaturschwankungen. Hierbei hilft der leider oft ellenlange Beipackzettel. Sprecht mit euren ÄrztInnen und ApothekerInnen früh genug vor einer längeren Reise.
Viele Reiseanbieter, Krankenkassen und auch das Tropeninstitut geben Packlisten für Reiseapotheken raus. In der Regel einfach im Nezt kostenlos. ; ) Das ist sehr hilfreich aber trotzdem solltet ihr euch ein wenig Zeit nehmen und einmal ein paar Szenarien im Kopf durchspielen. Es hilft euch leider nicht viel, wenn ihr die komplette Liste zwar drei tage vor eurem Abflug in der Apotheke gekauft habt, aber leider doch nicht wisst, wann ihr ein Antibiotikum nehmen solltet und wann nicht.
Stellt euch auf ein paar Situationen ein die euch in Südamerika, dem australischen Outbeck oder in Asien schnell gefährlich werden könnten. Das sind ganz ander Dinge, als zu Hause im sichern Deutschland. Wenn euer Auge in Berlin anfängt zu jucken und zu brennen und es nach einem Tag nicht bersser wird, geht ihr zur nächsten Apotheke. In Australien gibt es Orte, wo die nächste Apotheke und der nächste Arzt 1.000 km weit weg ist. Dann kann es ja ganz hilfreich sein, wenn ihr ein paar beruhigende Augentropfen dabei habt und euer ArztInn zu Hause, euch auch erklärt hat, wie und wann man sie benutzt.
Jetzt kommt einer wichtigsten Tpps: “Macht euch Notizen in/an eure Reiseapotheke und Medikamente.” Ihr könnt kleine Sets packen, eins für Margendarmerkrankungen und ein anderes für Verletzungen. Dann schreibt ihr die wichtigsten Punkte aus dem ellenlangen Beipackzettel heraus: wann, vielviel… Das kann euch wirklich vieles erleichtern. Wenn ihr unter einer Magendarmverstimmung leidet, hilft es sehr, wenn ihr die richtigen Medikamente schnell findet und auf einen Blick wisst, was ihr damit tun müsst. Das kleine Set mit den Verbänden und Pflastern & Co solltet ihr umbedingt auch auf Wanderungen und Tagesausflüge mitnehmen (natürlich nicht nach Manhatten). Lasst euren riesigen Rucksack gerne im Hostel, aber nehmt ein kleines Notfallset mit auf die Dschungel Safari. Das kann man auch ganz hervorragend mit der Gruppe besprechen, es reicht ja, wenn ihr ein First Aid Kid dabei habt. (vielleicht hat euer Gide auch sowieso etwas dabei.)
Wir sind alle keine Mediziner und wir werden euch keine Liste geben, wann ihr welche Medikamente nehmen sollt. Gott sei Dank dürfen in Deuschland nur ÄrztInnen Medikamente verschreiben. Aber wir helfen euch Kontakt aufzunehmen zu den ÄrztInnen und dem Fachpersonal, die euch beraten können und dürfen. Wir werden euch auch helfen mit diesen Situationen umzugehen und können euch einen Eindruck vermitteln auf was ihr euch so eingelassen habt.
Ich denke, Ihr, die Lust auf Abenteuer haben und euer Arzt, der ein Medizinstudium abgeschlossen hat (aber noch nie mit dem Rucksack durch Laos gezogen ist), bilden mit uns gemeinsam ein gutes Team.
Das schöne ist das ihr tolle andere Sachen erleben werdet, als in der Heimat. Gerade in warmen Ländern spielt sich ein Grossteil des Lebens draussen ab. Ihr könnt die einzigartige Schönheit der Natur geniessen und echte Abeteuer in Dschungeln und Hochgebirgen erleben. Das heisst aber auch, dass ihr euch einmal mit einfacher Wundversorgung auseinandersetzen solltet. Wie kann ich eine Blase am Fuss versorgen. Soll ich sie wohl möglich aufstechen? NEIN! (die Haut ist ein natürlicher Schutz vor Verunreinigung, einfach nur gut abpolstern. Manchmal eignen sich darfür auch Damenbinden, die sind fast Steriel und wenn die Blase doch von alleine aufgeht, saugen sie alles auf.) Lernt schon vor der Reise, wie ihr eine Verletzung reinigen könnt und wie ein Wundverband angelegt wird. Link!
Jetzt müsst ihr auch noch wissen, was Anzeichen dafür sind, das sich die Wunde entzündet hat, um notfalls den Ernst der Lage schnell zu erkennen. Endzündete Wunden müssen oft mit Antibiotika behandelt werden. Gerade in dem feuchtwarmen Klima in den Tropen passiert das leider schnell.
Ich hoffe ihr verliebt euch auf euren Reisen und vieleicht auch nicht nur in die Landschaft und das leckere Essen. Aber wenn ihr lieber mit Herzschmerz oder neuem Partner, aber nicht mit einem Baby oder unangehmenen Jucken im Schritt zurückkehren wollt, kauft keine Condome vom Strassenhändler in Changmai. Transportiert eure Condome auch nicht in der Hosentasche durch die Hitze in Marakesch.
Wir wollen euch auf keinen Fall Angst machen an dieser Stelle. Ganz im Gegenteil: wir wollen euch ermutigen los zu ziehen und Abenteuer zu erleben, nur halt gut vorbereitet. In den allermeisten Fällen passiert ja auch nix schlimmeres, als dass ihr euch mit dem Reisefieber ansteckt. Ausser, das es sehr teuer werden kann, ist es wohl das einzige Fieber, das wir euch wünschen! In diesem Sinne gute Reise, bleibt gesund.