Reisen und gleichzeitig auf die Umwelt achten? – Genau das wollen immer mehr Menschen! Mittlerweile gibt es viele Ideen und Projekte die ein nachhaltiges und umweltfreundliches Handeln mit Reisen verbinden oder ihre Kunden mit nachhaltigen Ideen locken - und der Markt wächst und wächst.
So kann es auf Bali viel einfacher sein, in einer nachhaltigen Community zu leben, als zu Hause, wo es schwieriger sein kann, sein Leben nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten.
Uns geht es auf Reisen auch immer um den kulturellen Austausch - so werden Nachhaltigkeit und alternative Lebensweisen vor Ort häufig zum Thema. Diese Lebensweisen oder Ideen kommen auf keinen Fall immer mit dem erhobenen Zeigefinger oder gar und Weltverbesserer mäßig um die Ecke. Costa Rica hat sich z. B. von offizieller Seite groß „Green-Tourism“ auf die Fahnen geschrieben und überzeugt durch viele schöne Projekte, um die heimische Natur zu erhalten und gleichzeitig für Touristen*innen zugänglich zu machen.
Backpacker*innen, die wir am anderen Ende der Welt getroffen haben, verhalten sich oft viel umweltfreundlicher und nachhaltiger als zu Hause. Viele Aktivitäten, wie Wandern, Baden und Tiere beobachten oder Campen haben einen sehr kleinen negativen Effekt auf die Natur. Diejenigen, die wir mit unserem Workshop ansprechen, wollen meist kostengünstig Reisen und das geht auch prima auf umweltfreundliche und nachhaltige Weise. Es wird unterwegs eher lokal, saisonal und fleischarm oder vegetarisch gegessen – dies sind auch oft die günstigsten Alternativen. In Schwellenländern werden oft nur wenige Lebensmittel importiert, sodass das Essen auf dem Teller gleich eine viel besser CO2 Balance erhält. Unter Backpackern werden meist nur wenige Lebensmittel weggeworfen, da untereinander geteilt oder auch getauscht wird. So gibt es in vielen Hostels sogenannte „Foodsharing"- oder „Freefood-Regale“. Für viele steht auf so einem Backpacking-Abenteuer auch das Erleben und Kennenlernen von Fremdem und Unbekanntem im Vordergrund und nicht ausgiebiges Shopping und anhäufen von Konsumgütern (die eh nicht alle in den Rucksack passen).
Es bleibt also leider meist noch der „böse“ Flug ans Traumziel. Ob Australien, Asien oder Südamerika, ein Flug dorthin ist der einfachste Weg. Aber Fliegen ist nicht der einzige Weg. Es gibt einige Alternativen, die in Betracht gezogen werden sollten und die auch medial immer größere Aufmerksamkeit bekommen. Dazu zählen Schiffe (auch Containerschiffe und Segelschiffe) und Züge, um ans Ziel zu gelangen. Segelschulschiffe und das Jobben als Deckhand können genauso in Erwägung gezogen werden, wie die Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn. Extreme Traveller*innen reisen zu Fuß oder fahren mit dem Rad über Stock und Stein - manche sogar einmal um die Welt.
Durch den öffentlichen Druck arbeiten auch Flugzeughersteller an alternativen Brennstoffen. Das lässt ja etwas hoffen ; )
Webseiten wie https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug/ helfenden CO²-Fußabdruck zu berechnen und diesen mittels Spenden an Klimaprojekte auszugleichen. Ähnliches bieten auch Flugbuchungsseiten an sowie einige Airlines.
„Take only photos, leave only footprints“ ist ein Motto, dass fast überall auftaucht wo auch Backpacker*innen zu finden sind (komischerweise auch Bananen-Pfannkuchen und Bob Marley, aber das ist ein anderes Thema…) und wir drei Reiseexpert*innen von TOLUMOKU haben auf unseren Reisen immer wieder Menschen getroffen, die unseren Horizont erweitert und uns andere Lebensweisen und Alternativen aufgezeigt haben. Dadurch haben wir viel über Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelernt.
Reisen muss also kein Klimakiller sein.
Gute Reise!
Unsere Tipps für nachhaltiges und umweltfreundliches Reisen:
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1. Biologisch abbaubare Shampoos und Reinigungsmittel benutzen, wenn ihr euch in Seen, Flüssen oder dem Meer wascht.
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2. Esst saisonal, regional und fleischarm.
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3. Regionale Kleidung kaufen.
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4. Secondhand Equipment vor oder während der Reise kaufen.
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5. Sharing is caring! Verleiht eure Sachen und leiht euch Dinge aus -> man muss nicht alles selbst besitzen.
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6. Zahlt einen CO²-Ausgleich wenn ihr fliegt.
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7. Alles was auch zu Hause gilt: Wenig Einweggeschirr benutzen, keine Plastiktüten, Pfandsysteme nutzen, alles in den Müll werfen und dabei die Mülltrennung beachten, usw. …
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8. Benutzt feste Haar-, Körper- und Gesichtsseifen auf der Reise. Weniger Müll und auch noch praktisch mitzunehmen.
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9. Gebt Sachen die ihr nicht mehr braucht, wie z. B. Kleidung, an andere Reisende und Einheimische weiter, bevor ihr sie wegwerft.
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10. Sucht gezielt nach Eco-Lodges oder Unterkünften die einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Anspruch haben.
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11. Achtet auf Siegel für Unterkünfte, Touren und Aktivitäten.
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12. Sucht euch lokale/regionale Reiseziele.
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13. Nutzt Fahrräder, öffentliche Verkehrsmittel oder geht zu Fuß.
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14. Überlegt euch, ob ihr wirklich jedes Souvenir braucht.
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15. Macht keine Fotos und spendet kein Geld für Shows mit (Wild-) Tieren um deren Ausbeutung nicht zu unterstützen.
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16. Verzichtet auf eine Klimaanlage und nutzt lieber einen Ventilator.
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17. Gebt Trinkgeld, damit stellt ihr sicher, dass die lokale Bevölkerung direkt von eurem Aufenthalt profitiert und das Geld nicht nur bei großen Reiseanbietern und Airlines verbleibt.
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18. Spendet für Projekte die ihr gut findet.
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19. Aktivitäten machen, wie Baden, Wandern, Stadtführungen oder Museumsbesuche, Fahrrad ausleihen…
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20. Menstruationstassen sind top. Vor allem weil Hygieneprodukte in andren Ländern sehr teuer sein können.
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21. Engagiert euch selbst in nachhaltigen Projekten über Workaway https://www.workaway.info/
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22. Teilt euch z. B. einen Mietwagen mit anderen Reisenden.
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23. Achtet, gerade in trockenen/südlichen Ländern, auf euren Wasserverbrauch.
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24. Und geht mit gutem Vorbild voran!