– oder das wohl lahmste Silvester und das beste Hostel der Welt
München, 21:34 Uhr, Herbst Wetter, in einer kleinen Wohnung in Haidhausen.
„Hey Malte! Was meinst du? Ziehen wir das durch mit Kolumbien?“
„Mmmhhh“... Ich denke nach.
So viele Ziele, die ich unbedingt als nächstes entdecken muss, stehen auf meiner Liste. Ich denke an Argentinien von dem Catharina und Ernesto so schwärmen. Es kommt mir Japan in den Kopf, wie immer, wenn ich eine Reise plane. Was ist mit Mexiko? Das Essen dort muss so gut sein...
„Yeah, fuck. Kolumbien. Let`s do it!“ sage ich und bin froh, eine Entscheidung getroffen zu haben.
Seit längerem haben wir überlegt, welche große Reise gemeinsam als nächstes ansteht. Immer wieder empfehlen uns unsere Freund:innen Kolumbien. Kein anderes Land wurde uns in Gesprächen so oft empfohlen wie das Land im Nordwesten Südamerikas! Jedes Detail wird von unseren Freund:innen glorifiziert bis zum Geht-nicht-mehr: „so freundliche Menschen“, „so tolle Natur“, „das perfekte Abenteuer“, „unglaubliche Früchte“, „spannende Geschichte“ und so fort...
Ok, wir haben es mit spitzem Bleistift durchgerechnet. Da Lateinamerika nicht zu den teuersten Reisezielen gehört, können wir uns das leisten. Also fangen wir an, die Route zu planen. In den Tipps unserer Freund:innen ist alles dabei: Wüste (ja, gibt’s in Kolumbien), Strand, Städte und Dschungel.
Wir wollen gleich nach Weihnachten los und bis in den Februar bleiben.
Die billigsten Flüge, die wir finden, gehen direkt von München in die kolumbianische Hauptstadt Bogota und das über Nacht. Perfekt! Ääh…. ok, nicht ganz perfekt, weil noch 11,5 Std. Flug auf uns warten.
Zum Abschied schneit es in München. Die 11,5 Std. vergehen wie im Fluge und Air Avianca versorgt uns gut und als meine Reisebegleiterin Toni einen Whiskey bestellt, wird ihr Glas mindestens so vollgeschenkt wie meins mit dem Rotwein. Wir schlafen also beide gut.
Bogota, 2640m über NN (ja wirklich die die Hauptstadt liegt fast so hoch wie das Gipfelkreuz der der Zugspitze), ca. 12 C°, etwas diesig
Es ist 5:30 Uhr am frühen Morgen. Die ganze Stadt schläft. Wir fahren mit einem Taxi zum Hostel und stellen fest, dass auch hier noch alle schlafen. Naja, kann man ihnen nicht verübeln. Es ist jetzt 6 Uhr morgens. Wir checken ein und legen uns erst mal hin. Danach erkunden wir zu Fuß die Stadt. Alles leer. Niemand auf der Straße. Komisch. Hier sollen eigentlich 7,4 Millionen Menschen herumwuseln.
Wir machen eine Free Walking Tour. Das liebe ich. Motivierte Locals zeigen einem ihre Stadt. Hier lernen wir auch Conny kennen. Eine Deutsche Studentin, die alleine durch Kolumbien reist und auch, wie wir, am Vortag angekommen ist. Wir verstehen uns sofort und besuchen sie nach der Tour in ihrem Hostel. Es ist der 30. Dezember 2019 und wir haben noch keinen Plan, wie wir Silvester feiern wollen. Aber es gibt wohl keinen besseren Ort als eine Hostel Bar, um eine Party zu planen. Schnell ist Eric, der nette Niederländer, mit im Boot (das liegt den Niederländer:innen ja, mit den Booten und so ; ) ). Der Plan ist simpel, aber lässt kaum Zweifel zu: Wir treffen uns morgen so gegen 17 Uhr, gehen gemeinsam einkaufen und ich koche was für uns vier in unserem Hostel, dazu gibt es Bier und Wein. Bestimmt „geht da dann schon die Party“.
Danach ziehen wir weiter in die Bars, die wir seit heute kennen, und an die belebten Plätze der Stadt. Da kann ja nix schiefgehen. Ich mutmaße schon, dass wir nur in die erste Bar kommen, weil bestimmt da so was von der Bär los ist, dass danach eh nix mehr geht.
Naja, es lief dann etwas anders: Einkaufen, Wein und kochen; alles gut. Gute Stimmung unter uns vier. Bei uns im Hostel ist gar nix los. Das ist ja auch ok, weil der Typ an der Rezeption, der der Einzige ist, der noch hier arbeitet, uns (plötzlich den einzigen Gästen) erklärt, dass alle zu ihren Familien gefahren sind. Klar, verstehe ich.
Also los rein in die Silvester Nacht in einer schreiend-lauten, lateinamerikanischen Hauptstadt. Raus aus der Hosteltür. Ok, noch ist es hier etwas ruhiger als gestern, aber klar, die sind ja alle in den Bars. Also los zu der Bar, wo so gute Musik lief. Mmmm… ok, die ist geschlossen…aber nur heute Abend. Komisches Konzept, aber ok, sollen die machen. Wahrscheinlich wollen die Betreiber:innen selber „voll steil gehen“ und sind woanders eingeladen.
Nun gut, nach einigen Drinks in zwei schlecht besuchten Bars, erfahren und begreifen wir, dass die Bogotaner:innen ihre Ferien nicht in der Stadt verbringen. Und Weihnachten und Silvester ist die wichtigste Urlaubs- und Ferienzeit der Kolumbianer:innen ist. Ok... wir streunen durch die fast leere Stadt und freuen uns, diese netten, auch etwas verlorenen, anderen Backpacker:innen bei uns zu haben. In Erinnerung bleibt uns ein schönes Silvester, wegen zwei wahnsinnig netten und tollen Menschen. Danke Conni und Eric :) Irgendwie ist es wie so oft: Es sind die Menschen, die einen Ort besonders machen.
Kein wildes Silvester, trotzdem hat mir an Neujahr etwas der Schädel gebrummt.
Am nächsten Tag treffen wir uns mit den anderen gegen Mittag und lassen uns von einer Seilbahn auf den Monserrate schaukeln. Wir wandern langsam wieder herunter. Immerhin ich habe am 1. Januar einen 3.152m hohen Berg „bezwungen“. Das kann nicht jede:r von sich behaupten! Das der Start schon auf über 2640m lag, muss ja nicht jede:r wissen.
Den Rest des Tages essen wir leckere Arepas (Maisteigtaschen) von Straßenständen und genießen die gigantische Auswahl an exotischen Früchten, und neben bei werden unsere Reisepläne für die Karibik Küste konkreter.
Inlandsflug: billig, einfach, schnell sind wir in Santa Marta
Yeah, endlich sind wir in der Karibik. Schon als 10jähriger bin ich gedanklich mit meinem Lego-Schiff in die Karibik gesegelt. Alles so, wie man es sich wüscht: Kokospalmen, türkisfarbenes Wasser und nette tanzende, bunt gekleidete Menschen. Wir wollen weiter in Richtung Osten. Genau genommen an den nördlichsten Punkt von ganz Südamerika, der ganz im Osten von Kolumbien liegt. Wir reisen mit dubiosen Taxis und lokalen Bussen. Wir machen einen Stopp in der Nähe von Mayapo und finden ein Hotel/Hostel direkt am Strand. Es ist unglaublich, wir liegen am Strand und gehen baden, während wir die Ausläufer der Anden bestaunen. Oben auf den Gipfeln liegt Schnee. Ich schlurfe barfuß durch den Sand zu der kleinen Bar. Naja, es ist eigentlich keine Bar. Es ist ein Brett und ein Kühlschrank, plus zwei weitere Bretter und drei Hockern. Ich lächle und denke: „sehr authentisch, besser hätte das Disney auch nicht inszenieren können.“
Ich denke an alte Bacardi Werbung aus den 90ern und daran, wie Jonny Depp in Fluch der Karibik sich auf der einsamen Insel mit Keira Knightley mit Rum betrinkt. Joooop: „einen Rum bitte“... äh ... una ron porfavor?!?. .... „no Ron!“
Ok, Rum hat sie nicht. Schade, dann ein Bier bitte. Gut, dass hilft nicht gerade gegen den Verzicht auf ein Glas Rum im perfekten Moment. Ich bin mir sicher, dass ich als 10-Jähriger das mindestens genauso gesehen hätte, wenn ich damals gewusst hätte, was Rum oder Bier ist. Der Name Rum soll übriges auf die Royal Navy zurück zu führen sein, die einen Teil ihrer Heuer in Alkohol ausgezahlt bekommen haben. Danach gab es oft etwas Stunk in Hafenbars, also „rumbel“. Oh, da auf dem Regal steht doch ein Whisky, dann soll der es doch sein. Ich bestelle und lasse es wie auch schon das Bier auf die Rechnung für das Zimmer setzen. Das nette Mädel an der Bar zeigt mir, dass sie die Flasche Whisky, die sie extra neu aufgemacht hat, jetzt in den Kühlschrank stellt. Naja: „What ever“ soll sie damit machen, was ich sie will.
Als ich dann fertig bin an der Bar und zurück ins Zimmer will, fragt sie mich, ob die Flasche hier bleiben soll oder ob ich sie mit ins Zimmer nehmen möchte. Als wir am nächsten Tag auschecken und die Rechnung uns doch etwas hoch vorkommt, kommt die nette Barkeeperin, mit der angebrochen Flasche, an gelaufen und ist ganz froh, dass sie uns noch erwischt hat. Will die jetzt zum Abschied noch mit uns anstoßen? Nein! Die Rechnung ist so hoch, weil ich die Ganze Flasche gekauft habe, sie verkaufen nur flaschenweise. Und leider kostet die Flasche mehr als zwei Betten für drei Nächte in einer Hütte am Strand. Ich hole etwas geknickt meine Kreditkarte raus und bezahle die fast 60€ teure Spirituose... Ab jetzt wird die Flasche uns durch Kolumbien begleiten und nur in ganz besonderen Moment heraus geholt. Schon im „Taxi“ (30 Jahre altes Auto, dessen Marke ich nicht erkennen kann und drei unterschiedlich farbige Türen hat) fühle ich mich an meine Jugend erinnert, als wir auf einer Klassenfahrt am Anfang alle ein rohes Ei bekommen haben, das wir immer bei uns tragen mussten und es so gut beschützen sollten, dass es nach einer Woche noch heil ist. Dank präziser Handtuch-falt-technik hat die Flasche 4 weitere Wochen überlebt. Dann war sie leer, aber nicht kaputt, im Gegensatz zu mir.
Wir reisen weiter durch dieses wunderschöne und so abwechslungsreiche Land. Die Wüste ganz im Osten hat uns stark beeindruck und auch etwas geschockt. Überall bettelnde Kinder, die von vielen Fahrern der Geländewagen, die Tourist:innen befördern, Wasser bekommen. Wasser in kleinen Plastikschläuchen, 100 ml. Alles, wirklich alles ist voll mit Plastikmüll. Auch unser Fahrer hat ca. 30 von diesen kleinen Paketen dabei und verteilt sie oder trink sie selber. Ab und zu reist er eine auf und reinigt damit die Windschutzscheibe, danach fliegt die Tüte einfach im Wind davon. Wir können es nicht fassen. Ich und ein Engländer protestieren jedes Mal und springen aus dem Auto, um das Ding und zwei Hände voll Müll, einzusammeln. Der Fahrer begreift es nicht und er ärgert sich, dass er regelmäßig auf uns warten muss.
Wir gelangen über Umwege (kleine Krisen, wegen verlorenem Wäschebeutel, werden mit dem 60€ Getränk bekämpft) nach Cartagena. Eine riesige laute Großstadt mit Karibikstrand, Wolkenkratzer, Speedbooten und alten Festungen. Ziemlich cool. Unsere Rucksäcke stinken. Also eigentlich nur die Wäsche da drin. Im Regenwald und in der Wüste gab es nur wenige Möglichkeiten zum Waschen, aber um so mehr Schweiß. So finden wir schließlich eine der coolsten Erfindungen in der Backpacker:innen Szene: „Laundry and Beer“. Ein kleiner Laden bietet eine Waschservice und eine gigantische Bierauswahl. Die haben sogar Trockner, sodass man nach drei bis vier Bier schon lustig mit der frischen Wäsche unter dem Arm nach Hause kann.
Wir fahren mit einem verdammt schnellen Boot für ein par Tage auf die Isla Grande. Karibik-Traum-Insel pur. Das wusste auch jener berühmte Kolumbianer, der in der Netflix Serie Narcos die Hauptrolle spielt. Der, dessen Name nicht genannt werden soll. Zumindest schauen sich alle Kolumbianer:innen immer sehr nervös um und meinen, man nimmt den Namen „Esco...“ nicht in den Mund. Wir schauen uns trotzdem seine verlassene Villa an. Leider verlangen ein paar übergebliebene Narcos von uns 10 US$, damit wir Fotos machen dürfen. Wir knipsen heimlich und hauen schnell wieder ab.
Hotels sind nicht ganz billig hier auf der Insel und Hostels gibt es nicht so richtig, also mieten wir ein Zelt am Strand unter Palmen, eigentlich eh viel cooler.
Die Tage vergehen schnell. Wir tauchen mit Ernesto, einem Argentinier, der schon seit 10 Jahren hier festhängt. Nachdem ich leider zweimal schlechte Erfahrungen mit dem Equipment von Tauchbasen gemacht habe, freue ich mich um so mehr, dass ich meinen eigen Tauchcomputer (Taucheruhr) dabei habe. Sicher ist sicher. Stolz packe ich das Einsteigermodel aus und Ernesto ist begeistert. Den gleichen hat er auch. Nur ist leider seine Batterie-Fach-Abdeckung kaputt und er bekommt in Kolumbien keinen Ersatz. Er versucht über Freunde in Spanien eine zu bestellen, aber das dauert ein halbes Jahr und koste viel zu viel Versand.
In Deutschland kann man die einfach im Internet bestellen, für 1,70 €. Hmmm meiner geht nicht an. Oh nein, ich bin tatsächlich mit einer leeren Batterie losgeflogen.
Das nun Folgende ist einfach traurig und gut zu gleich: ich schenke ihm meine Batteriefachabdeckung und wir gehen ohne Computer tauchen. Wochen später packe ich dann, zu Hause, meinen unbenutzten Tauchcomputer aus und schlurfe, im Regen, zum Tauchshop und bekomme das Ding ersetzt, gereinigt und eingebaut. Aus Fehlern lernt man, ich kaufe noch zwei Batterien und packe sie zu meinen Tauchsachen. Ernesto hat sich mega gefreut und hat sogar ein Foto von mir an seine kleine Tauchhütte gepinnt. So ist das halt auf Reisen. Man hilft sich einfach.
Genug mit Karibik. Wir wollen in den Dschungel im Süden, oder in die Berge, oder was wollen wir eigentlich?
Wir hängen beide am Telefon und suchen im Internet und in den Tipps unser Freund:innen, wo wir als nächstes hinwollen. Dann meldet sich Conny: „Hey, ich habe da sechs Jungs, die Bock haben mit mir an die Pazifik Küste zu fliegen. Wir sind alle in Medellín und wollen in vier Tagen los.“ Conny ist einfach 'ne hammer Frau. Jetzt hat sie nicht nur unser Silvester gerettet, sondern auch den Plan, wie alles weitergeht.
Wir verbringen den restlichen Abend damit, die Logistik zu klären. Schnell steht fest, wir fahren mit dem Nachtbus nach Medellín und fliegen am nächsten Tag an die Pazifikküste.
Keine Überraschung, der Nachtbus fährt über Nacht. Also kommen wir in den frühen Morgenstunden Medellín an.
Das Hostel, in dem unser Expeditionsteam auf uns wartet, ist noch ziemlich verschlafen. Medellín ist bekannt für gute Partys. Conny auch. Wir holen uns Frühstück, erstmal allein, um 9 Uhr ist noch niemand wach. Dann lernen wir nach und nach das ganze Team kennen.
Coole Leute aus den USA, Schweden und und der Schweiz. Am nächsten Morgen geht es los. Mit einer kleine Propellermaschine fliegen wir 40 Minuten lang nur über unberührten Regenwald, dann landen wir in einer kleinen Lichtung mitten im Dschungel auf etwas, das mehr an einen alten Acker als an eine Landebahn erinnert. Mit einem Mix aus Tuk-Tuk, Taxi und Kleinlaster (sorry, besser kann ich das nicht beschreiben, ich glaube, es hatte drei Räder, war aber grösser als ein Tuk-Tuk in Thailand oder Indien) werden wir über eine Schlaglochpiste zum Strand gefahren. Und nicht nur bis zum Strand, nein, der Fahrer dreht den Lenker Richtung Wellen und gibt Gas. Wir gleiten ziemlich elegant über den sehr breiten, tief dunklen Strand. Links von uns tosen zwei Meter hohe, knallblaue Wellen und rechts von uns macht der saftig grüne Urwald seine typischen Dschungelgeräusche. Uns verschlägt es den Atem. Vom Flieger aus konnte man die Küste schon sehen, dort, wo das tief grüne Blättermeer in das knallblaue echte Meer übergeht. Aber, dass es so schön ist, bekommt man erst aus der Nähe mit. Die Gespräche verstummen in unserem etwas anderen Gefährt. Ich finde nicht mehr die Worte, um meine Unterhaltung mit dem netten US-Amerikaner fortzusetzen. Wir starren nur mit offenen Mündern aus dem über den Strand rauschendem Dreirad. Wir drehen einen großen Halbkreis auf dem flachen Sand und kommen fast am Ende des Strandes zum Stehen. Hier werden wir die nächsten 10 Tage wohnen. Im Hostel direkt am Strand, im Pelican House.
The Pelican House
Auf der Liste meiner Lieblingshostels steht es ganz weit oben, auf jeden Fall in den Top drei gemeinsam mit dem Driftwood auf Koh Rong Samloem, Kabodscha und einigen mega guten Hostels in Neuseeland. Hier hat sich ein ehemaliger Investmentbanker aus Italien gemeinsam mit seiner Frau aus der Choco Region, Kolumbien verwirklicht. Gemeinsam betreiben sie ein hoch auf Pfählen gebautes kleines Traumhostel. Bis jetzt gibt es nur vier Zimmer. Drei davon sind Doorm Rooms (Schlafsäle) mit vier bis sechs Betten. Der andere Raum ist das einzige Doppelzimmer das sie anbieten. Alles sehr einfach, selbst gebaut aus Holz. Das macht es auch so stilvoll und schön. Überall hängen Hängematten und am Abend wird gemeinsam gegessen. Tagsüber kann man von den riesigen Veranden die Natur und besonders das Meer bestaunen. Eigentlich ist das Haus ein großes Rechteck, ca. 8m x 15m groß. Ganz unten steht ein riesiger Tisch, an dem alle Platz finden, umringt von Hängematten, die viel genutzt werden. Daneben ist ein kleiner Verschlag, in dem die Surfboards darauf warten, in die riesigen Wellen getrieben zu werden. Sonst gibt es hier unten keine Wände, alles ist offen. Vor dem Haus führt eine riesige Treppe, ca. 3m breit, hoch in den ersten Stock. Hier befindet sich wieder ein großer Raum ohne richtige Wände. Fast alles ist offen, nur ein Geländer und einige Balken sind dort. Links, gleich neben der obersten Stufe der Treppe, befindet sich die Rezeption und/oder Bar. Dahinter die einfachen, aber funktionalen Sanitäranlagen. Ein Klo, eine Dusche. Sitzsäcke und ein weiter gigantischer Tisch bilden das Zentrum. Ganz rechts dann noch die Küche. Eine kleine Treppe führt hoch zu dem Balkon, der sich gerade über die gesamte Front des Hauses zieht. Wie auf einer Art Tribüne kann man dort den Pazifik bestaunen mit den vier Zimmer hinter sich. Rundum ein simpler, aber perfekter Ort.
Das Team ist der Wahnsinn. Wir feiern, quatschen, kochen und spazieren über den Strand. Diese Szenerie mit dem saftig grünen Wald zur einen, und dem blauen, tobendem Wasser zur anderen Seite ist einzigartig. Der fast schwarze Sand bildet die perfekte feine Line zwischen den beiden riesigen Meeren. Das eine aus Laub, das andere aus Wasser.
Ich liebe diesen Ort. Ich laufe runter an den Strand. Hier sind noch immer zwei große Sandburgen. Gestern haben wir „Beach Games“ veranstaltet. Das war super witzig. Zwei Teams sind am Strand gegeneinander angetreten, Fußball, Reiterkämpfe im Wasser, Flunkyball und am Ende Sandburgen bauen. Die Wellen laufen über meine Füße. Das Wasser ist nicht richtig warm aber gerade warm genug, um solche Moment zu genießen. Morgen fliegen wir schon zurück nach Medellín und dann ist leider nicht mehr viel von unserer Kolumbienreise über. Nur noch eine knappe Woche bis es dann von Bogota zurück in den deutschen Winter geht. Ich denke zurück an Berge, Hitze, Wüste, und vor allem an tolle Menschen, die wir kennengelernt haben, Locals und andere Backpacker.:innen. Ich muss lachen, als ich daran denke wie unsere Freund:innen von Kolumbien geschwärmt haben. Ich werde jetzt auch dazugehören.
Danke Kolumbien, danke Conny, danke an The Pelican House. https://www.facebook.com/thepelicanhousehostel