Lennox Heads, Australien
5:45 am
noch etwas frisch ca 17c° ( kommt einem sehr kalt vor wenn man von Norden anreist)
Pip pip pip piiiiiip piiiiiiiip. F**ck warum nervt hier ein Wecker. Ich bin doch im Urlaub. Viel mehr noch, ich bin doch Backpacker in Australien. Warum zum Teufel ist einer meiner Travel Mates so blöd und stellt einen Wecker? und dann noch so früh. Oh warte, da war doch was?
Mir schwirren Worte im Kopfe herum: Sonnenaufgang, nur an Ostküste zu sehen, Foto, einmal muss das sein…… Oh ja ich erinnere mich. Hihi, war ja so gar meine Idee.
Alles klar. Dann wecke ich mal die Anderen beiden. Die werden mich lieben. Hups hier liegen noch Bierdosen herum. Ob das geklöter die schon wach macht? Wohl kaum. Wir haben die ja selber ausgetrunken. Wann sind wir das letzte mal aufgestanden bevor es hell war? Broom? Oder sogar Perth? Ich bin mir ganz sich das ich in Adelaed mal vor Sonnenaufgang wach war. Weiß aber auch nicht mehr warum. Is ja auch mehr als 10.800 km her. Wir sind in Adelad gestartet um Australien Richtung Westen zu umrunden. So weit so gut. Wir haben wunder schöne Naturschauspiele erlebt und unseren Ritus an die Helligkeit des Tages angepasst. Vor dem Sonnenaufgang auf zu stehen macht zu Hause in Deutschland schon nur selten sinn. Warum jetzt hier? In Australien? Langsam Kommt alles zusammen. Wir sind endlich an der Ostküste. Also der Ort an dem man die Sonne über dem Meer aufgehen sehen kann. Im Westen gibt es Spektakuläre Sonnenuntergänge aber sind eben allen Sonnenaufgänge hinter Bergen, Bäumen oder Hügeln.
Die anderen beiden sind wach und probieren sich mit der frühen Uhrzeit zu arrangieren. Melancholie liegt in der Luft. Wir sind seit mehr als zwei Monaten in Australien unterwegs und haben Deutschland schon vor 5 Monaten verlassen. Ich habe wie schon seit langem nur eine Boardshort und ein T-shirt an. Ich ziehe mir meine Convers an wärent ich mich aus dem Auto pelle in dem wir wider gepennt haben. Mittlerweile haben die guten Dinger neun Länder gesehen und halten immer noch einigermaßen zusammen. Krass was Schuhe so mitmachen müssen, wenn man so drauf ist wie ich. Wüste, Schnee, Regenwalt, Schotterpisten und Matschpfarde.
Ich rieche das Meer und vor allem höre ich es. Und schon bin ich motiviert. Oh mein Gott ich liebe Australien für genau solche Momente, in denen man sein Camp an einem einzigartigen Strand aufschlägt und meistens auch noch ganz alleine ist. Der ganze Plan warum uns der Wecker so früh geweckt hat war: Den Sonnenaufgang an der Ostküste über dem Wasser zu genießen.
Das Strandgras durch das sich die beiden ihren weg Richtung Strand bahnen, weht leicht im Wind und die ersten Licht strahlen erreichen uns. Könnte auch Dänemark oder oder St Peter sein, aber irgendwie ist jedes Detail noch etwas schöner. Eben war ich noch der erste jetzt bin ich ich schon fast zu spät. Schnell raffe ich meine Camara Equipment zusammen und renne den beiden hinterher.
Auf dem Sand im Strand angekommen merke ich schnell das ich Barfuß sein will. Also ziehe ich meine doch ziemlich abgewetzten Schuhe aus und stelle sie neben mich in den Sand. Die Sonne taucht langsam über dem Horizont auf und verändert alle Farben. Plötzlich ist alles: rot, orange, lila und blau.
Ich bin überwältigt und genieße das Licht und die Stimmung. Dann schaue ich rüber zu meinen Shuhen und merke wie sehr sie doch Symbol für unsre Reise sind. Sie haben mich so weit getragen. Soviel mitgemacht. Soviel erlebt. Ich robbe über den Strand zurück und bringe die alten, ehemalig weißen Schuhe, zwischen meine Fotolinse und die Sonnen. Denn drücke ich ab.